Mittwoch, 12. Mai 2010

„Starke Eltern, starke Kinder“ – auch für Männer, auch auf Russisch


Von: Gisela Mosburger

CSU-Kreistagsfraktion besucht Kinderschutzbund Amberg-Sulzbach

Bei ihrer jüngsten Fraktionssitzung besuchte die CSU-Kreistagsfraktion den Kinderschutzbund Kreisverband Amberg-Sulzbach in der Amberger Geschäftsstelle. Die Kreisräte konnten sich ein Bild davon machen, dass hier engagierte Personen wertvolle Freiwilligenarbeit leisten.

Vor 23 Jahren wurde der Kinderschutzbund Kreisverband Amberg-Sulzbach gegründet und trägt damit zur bundesweiten Repräsentanz des gemeinnützigen Vereins mit mittlerweile über 490 Kreis- und Ortsverbänden aktiv bei. Von der Vielfalt an Angeboten des Kinderschutzbundes vor Ort, welches Vorsitzende Karin Meixner-Nentwig zu Beginn erläuterte, zeigte sich nicht nur Fraktionsvorsitzender Stefan Braun begeistert.

Einen ersten Zugang zum Angebotsrepertoire des Kinderschutzbundes erhalten viele Eltern über das Beratungsangebot, welches für Fragen rund um das Thema Familie eingerichtet ist. Die Kursreihe „Starke Eltern, starke Kinder“ beispielsweise unterstützt Eltern bei der Erziehungsarbeit und greift Fragestellungen aus dem konkreten Familienalltag auf. Aufgrund der hohen Nachfrage wird der Kurs inzwischen auch für Männer und auch auf Russisch angeboten. Ebenfalls hoch frequentiert ist der anonyme, telefonische Elternberatungsnotruf. Rund 40 Prozent der Anrufer sind dabei männlich.

Die „offenen Kindergruppe“, welche in der Geschäftsstelle in der Amberger Fußgängerzone eingerichtet ist, bietet eine ideale Möglichkeit, Kinder ab 18 Monate für einige Stunden in die Obhut von Fachkräften zu geben, um Behördengänge oder ähnliches in Ruhe erledigen zu können. Ein Raum zum Stillen und Wickeln sowie eine Küche runden das Angebot ab.

In Kooperation mit dem Jugendamt, was bundesweit einmalig ist, unterstützen 31 ausgebildete „Familienpaten“ (20 deutsche Paten, 11 Paten mit Migrationshintergrund) Familien zu Hause mit Tipps oder auch mit ´konkretem Zupacken´. Im Seminar „Bewegtes Abnehmen“ wird fachliches Know-How von Ärzten, Ökotrophologen, Sporttherapeuten und Sozialpädagogen aufeinander abgestimmt, um übergewichtige Kinder beim Abnehmen zu unterstützen. Weitere Informationen zum Beratungs- und Betreuungsangebot sowie zu Projekten stehen auch unter www.kinderschutzbund-amberg.de zur Verfügung.

Der Kinderschutzbund Amberg-Sulzbach finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, öffentlichen Zuschüssen, Stiftungsgeldern, zugewiesenen Bußgeldern und Spenden. Doch das hohe Leistungspotenzial vor Ort kann nur aufgrund des Engagements zahlreicher Freiwilliger gestützt werden. „Jeder Cent und jeder Euro, der in den Kinderschutzbund investiert wird, ist gut angelegt“, zieht der Bürgermeister aus Schnaittenbach, Sepp Reindl, als Fazit zur Vereinsfinanzierung.

In der anschließenden Diskussion erkundigten sich die Kommunalpolitiker nach den Einschätzungen der profanen und profunden Kinder-Experten, welche Ursachen den kontinuierlich steigenden Bedarf der Projekte des Kinderschutzbundes sowie der gesamten Kinder- und Jugendsozialarbeit bedingen. Neben dem Aspekt, dass Kinder aufgrund des demographischen Trends zur Einkind- und ´Eingenerationen´-Familie immer weniger essenzielle soziale Verhaltensweisen zu Hause lernen sprach Kreisrat Karl Fochtner auch den Einfluss der Medien und der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft an. Insgesamt zeichne sich eine erhöhte Verunsicherung unter den Eltern ab, quer durch alle Bildungsschichten, so eine Projektleiterin des Kinderschutzbundes.

Als weiteres Thema  hatten die CSU-Politiker die Entwicklung der Müllmengen im Jahr 2009 auf ihrer Agenda. So berichtete Fraktionschef Braun, dass der Hausmüll 2009 rund 12.300 Tonnen umfasste und damit im Vergleich zum Jahr 2008 geringfügig (1,5 Prozent) gestiegen sei. Damit liegt Amberg-Sulzbach mit 116 Kilo je Einwohner weit unter dem Oberpfälzer Durchschnittswert von 140 Kilo je Einwohner. Die Sperrmüllanmeldungen stiegen von 6.800 Anmeldungen im Jahr 2008 auf 7.300 Anmeldungen im Jahr 2009, was einer relativen Zunahme von 7,3 Prozent entspricht. Der Gewerbemüll dagegen sank um zwölf Prozentpunkte auf 6.500 Tonnen.


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